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Gretchens Puppe | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Taschenbuch 140 Seiten | Versankostenfrei Bestellen 12,90 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Stiefel, Uniformen, Schreie, Rufe, Pfiffe....Abfahrt Gretchen an einer Hand von Mutter gezerrt, mit der anderen hielt sie ihre kleine Stoffpuppe.Tante Fini hatte ihr diese kleine Puppe zum Geburtstag geschenkt. Aus bunten Stoffresten zusammengenäht, die Haare aus brauner Wolle, für die Augen hatte sie schwarze Knöpfe gefunden. Sie wusste, Gretchens größter Wunsch war eine Puppe. Auch Tante Fini hatte so eine Puppe und nach diesem Vorbild wurde Uschi genäht. Der Zug wartete schon, Mutter hob Gretchen schnell ins leere Abteil und schon fuhr der Zug los. Auf dem Nebengleisen sah sie große hölzerne Transportwaggons vollgestopft mit Menschen, manche weinten, manche waren ganz ruhig, manche winkten ...wollten die auch aufs Land? Die Reise verlief ruhig und ohne Zwischenfälle mit nur einmal Umsteigen. Auch andere Reisende mussten umsteigen, um einen Zug für die weitere Reise nehmen. Gretchen hielt Uschi ganz fest in ihren Ärmchen, doch plötzlich rammte sie ein dicker Mann mit einem großen Koffer, sie stürzte leicht, konnte sich gerade noch an Mutters Mantel festhalten. In diesem Tumult verlor Gretchen ihre Uschi. Mutter merkte nicht, dass Uschi verloren ging, sie musste doch schnell den nächsten Zug erreichen. Endlich in aller letzter Minute hatte der Schaffner noch einmal die Türe aufgestoßen, Gretchen am Ärmel gepackt und mit Mutter hochgezogen. Uschi lag auf dem Bahnsteigboden, viele Füße liefen an ihr vorbei, alle hatten es eilig. Spät abends als der Bahnhofswärter seine letzte Runde machte, alle Türen verschloss, doch dort ...da lag etwas. Er bückte sich, hob die kleine Puppe auf, putzte ihr den Staub vom Häubchen. Fast ein bisschen traurig sah sie aus .... so nahm er sie mit nach Hause. Er hatte eine kleine Tochter, die sich über so ein Geschenk freuen würde, vielleicht war sie aber auch schon etwas zu groß, er wusste gar nicht, ob sie sich überhaupt eine Puppe wünschte. Der Kummer über seine kranke Frau ließ ihn fast sein Kind vergessen. Gretchen verliert ihr einzige Puppe, auf der Flucht aus der Stadt. Uschi bekommt ein neues Zuhause, wo sie allerdings auch nicht ange bleiben konnte. So beginnt Uschi ihre Reise, kann Kindertränen trocknen, Heimweh und Seelenschmerz vertreiben. Eine Reise die den Begriff "Familienbande" reflektiert und zeigt, wie fremd sich Menschen werden können, die vom Schicksal aneinader gebunden wurden. Aus Zwängen geborene Tristesse und daraus entstehendes Unglück setzt sich manchmal über Generationen fort. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||